Iura antiqua - iura moderna

Widmung als Oberassistent. 1965 wurde er zum Dozenten, 1978 zum Universitätsprofessor (Ordinarius) ernannt. Als Erzieher von Juristengenerationen ist seine strahlende Persönlichkeit vorzüglich durch langjährige Erfahrung, pädagogische Weisheit, einen meisterhaften Rechtssinn und eine besonders faszinierende, humorvolle Vortragungsart gekennzeichnet. Sein geistiger Horizont erstreckt sich weit über das römische Recht hinaus auf andere Wissensgebiete. Diese bewunderungswürdige Weite seiner gesellschaftswissenschaftlichen Sichtweise wurde u. a. durch die statistischen, wirtschaftswissenschaftlichen und bürgerrechtlichen Seminare, die er als Assistent an der Fakultät hielt, mit begründet. Ausserdem sind seine hervorragenden Kenntnisse in der Geschichte und Kriegswissenschaft unter seinen Freunden und Verehrern wohl bekannt. Daher ist es keineswegs erstaunlich, dass er als Ersatzmann nötigenfalls jeweils ausgezeichnete Vorträge an der Fakultät hielt, so z. B. über ungarische Rechtsgeschichte - nach der Entfernung von Alajos Degré - oder über bürgerliches Recht. Dank der Wirkung von Ferenc Benedek genoss der römischrechtliche Lehrstuhl der juristischen Fakultät von Pécs zahlreiche Jahre hindurch auch auf internationaler Ebene guten Ruf und Anerkanntschaft. Ferenc Benedek nahm am öffentlichen Leben der Universität jeweils freudig Anteil. Als Lehrstuhlleiter war er fortwährend Mitglied des Fakultätsrats, einige Jahre bekleidete er das Amt des Vizedekanats, ah 1978 wurde er für drei Jahre zum Dekan der juristischen Fakultät gewählt. Als Mitglied des Universitätssenats vertrat er die Interessen der Juristenbildung und der juristischen Fakultät immer nachdrücklich. Ausserdem wirkte er in der wissenschaftorganisierenden Tätigkeit des Rechtswissenschaftlichen Fachkomitees der Ungarischen Akademie der Wissenscahften, sowie in der Ausarbeitung eines reformierten Lehrplans der Juristenbildung auf Anfrage des Bildungsministeriums mit. Sein ausgezeichnetes organisatorisches Talent erwies sich ausserdem in der Errichtung der modernen Fachbibliothek der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sowie in der enormen Bereicherung des Bestandes an Büchern und Zeitschriften in der “Hausbibliothek” des römischrechtlichen Lehrstuhls (sie umfasst heutzutage ungefähr 4500 Bücher und 1000 Bände Zeitschriften). Professor Benedek verbrachte als Stipendiat insgesamt 12 Monate in Rom, wo er im weltberühmten Istituto di diritto roinano an der Universität La Sapienza ausgezeichnete Gelegenheiten hatte, mit den führenden Romanisten der Zeit, so mit Professoren Emilio Betti, Riccardo Orestano, Edoardo Voltéi ra, wissenschaftliche Diskussionen zu führen. Weiterhin besuchte er noch in Italien die Universitäten von Turin, Bologna, Padua, Mailand, Neapel, Palermo, Catanien, und nahm freundschaftliche Beziehungen mit den Fachkollegen auf.